In Meck-Vorp gibt es aktuell 26 kleinere Schlachtstätten, die Schafe, Schweine und Rinder verarbeiten. Rund 200 Betriebe halten circa 800.000 Schweine. Das ist ein Schwein auf zwei Einwohner:innen. Generell ist die Zahl der Tiere in den vergangenen 30 Jahren stark gesunken. 1990 wurden noch knapp 1,15 Millionen Schweine in Meck-Vorp gehalten. Ein neuer Großschlachthof wäre demnach nicht ausgelastet, so die Begründung von Agrarminister Till Backhaus (SPD) nach Gesprächen mit Betreibern.
Schlachthof Teterow nur noch für Rinder
Über einen Schlachthofneubau wurde seit knapp zwei Jahren diskutiert, weil der einzige noch betriebene Großschlachthof in Teterow seine Schweineverarbeitung eingestellt hatte – aus Kostengründen. Seitdem wurde noch ein Schlachthof in Neustrelitz gebaut, der aber nie in Betrieb ging. Eine zweite Produktionsstätte kam nach Anklam, ist aber inzwischen wieder geschlossen worden. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums und des Landesbauernverbandes lassen viele Schweinehalter:innen ihre Tiere zum Schlachten nach Brandenburg oder Schleswig-Holstein fahren, weil die Kapazität der kleinen Schlachthöfe mit rund zehn bis vierzig Schweinen in der Woche nicht ausreiche.
Schweinefleisch bringt kaum noch Gewinn
Grundsätzlich sinkt auch die Zahl der Betriebe, die überhaupt noch Schweine halten. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Corona, Nachwuchssorgen und nicht zuletzt auch die Afrikanische Schweinepest. Denn nach Angaben des Landesbauernverbandes sind Tierhalter:innen aus Meck-Vorp stark auf Exporte angewiesen. Schweinefleisch geht besonders nach Osteuropa und Asien. Nachdem in Brandenburg und Sachsen erste Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest in Haustierbeständen nachgewiesen worden sind, fallen die Preise für Schweinefleisch deutschlandweit. Seit einigen Wochen stagnieren sie etwa bei 1,50 Euro pro Kilogramm. Einen Exportstopp gibt es aktuell zwar nicht, aber die Situation bleibt angespannt. Viele Betriebe in Meck-Vorp haben bereits aufgegeben oder hinterfragen die Haltung zumindest, so der Landesbauernverband.
Eine Diskussion um die generelle Haltung von Schweinen hatte zuletzt der Großbrand in einer Schweinezuchtanlage in Alt Tellin ausgelöst. In der Großanlage waren knapp 50.000 Tiere verendet.