Fast 50 Prozent der Befragten verbinden mit dem „9. November“ ein historisches Ereignis. Spontan denkt knapp ein Drittel (31 Prozent) an den Mauerfall. An die NS-Pogromnacht, die Verwüstung jüdischer Einrichtungen durch die Nationalsozialisten 1938, denken hingegen nur 13 Prozent der Befragten. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland Synagogen, jüdische Geschäfte und Wohnungen. Die Nationalsozialisten misshandelten, verschleppten und ermordeten jüdische Bürger. Die sogenannten Novemberpogrome waren Teil der Verbrechen der Nationalsozialisten an der jüdischen Bevölkerung.
Das Bewusstsein der verschiedenen historischen Bedeutungen des Datums nimmt offenbar mit dem Alter zu. Unter den befragten 14- bis 29-Jährigen denken 16 Prozent dabei an den Mauerfall, jedoch nur vier Prozent an die Reichspogromnacht – 13 Prozent verwechselten das Datum mit den Terroranschlägen vom elften September 2001 („9/11“) und nur zwei Prozent denken an die Ausrufung der Republik 1918.
Die 45- bis 59-Jährigen verbinden spontan mit dem 9.11. zu 19 Prozent die Reichspogromnacht und zu 29 Prozent den Mauerfall. Dabei denken Ostdeutsche (48 Prozent) häufiger an die DDR-Grenzöffnung von 1989 als Westdeutsche (27 Prozent).
Quellen
- Bundesstiftung Aufarbeitung: Forsa-Umfrage Assoziationen zum Datum „9. November“, auf: bundesstiftung-aufarbeitung.de (20.10.2021)↩