MV-Werften

Drei Fragen – drei Antworten … mit Heiko Messerschmidt

Die Transfergesellschaft der MV-Werften wird für rund 380 Beschäftigte bis Ende Juli finanziert, deren Jobs bereits im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Situation weggefallen waren. Darauf hat sich in dieser Woche die Landesregierung geeinigt. Aber was heißt das genau für die Angestellten und wie sieht es mit den 1.700 weiteren Beschäftigten aus? KATAPULT MV hat dazu mit Heiko Messerschmidt, Pressesprecher der IG Metall, Bezirksleitung Küste, gesprochen.

KATAPULT MV: Die Transfergesellschaft wurde von der Landesregierung nun bis Ende Juli verlängert. Was bedeutet das für die Belegschaft – mehr Sicherheit oder mehr Unsicherheit, da sich so die Suche nach neuen Investor:innen weiter hinzieht?

Heiko Messerschmidt: Wir begrüßen die Entscheidung, weitere Mittel für die Transfergesellschaft zur Verfügung zu stellen. Es geht dabei um 380 Kolleginnen und Kollegen, die bereits im Sommer vergangenen Jahres die MV-Werften verlassen mussten. Sie können für den Einsatz in anderen Unternehmen weiterqualifiziert werden und wir gewinnen Zeit bei der Suche nach neuen Investoren mit langfristigen, industriellen Konzepten. Für die Beschäftigten bedeutet es mehr Sicherheit beim Übergang zu einem neuen Arbeitsplatz. Mit der Verlängerung wird für die betroffenen Kolleginnen und Kollegen die maximale Laufzeit von zwölf Monaten für das Transferkurzarbeitergeld erreicht. Für sie hätte es also nicht länger sein können.

Wie verhält es sich mit den anderen Beschäftigten, die seit März in einer Transfergesellschaft sind?

Für diese etwa 1.700 Beschäftigten ist es anders. Für sie steht die Finanzierung bisher nur für vier Monate, das heißt nur bis Ende Juni. Um den Investorenprozess nicht zu gefährden, werden wir auch für sie eine Verlängerung benötigen. Denn: Ohne Beschäftigte sind die besten Standorte wertlos. Dafür werden wir uns in den nächsten Monaten bei Landes- und Bundesregierung starkmachen.

Auch für die Auszubildenden der MV-Werften gibt es vonseiten der Regierung Zusicherungen, ihre Ausbildungen beenden zu können. Wie hilfreich ist das?

Die Fortsetzung der Ausbildung an den drei Standorten ist ein gutes Zeichen. Die Landesregierung zeigt mit der Finanzierung der Ausbildungsvergütungen, dass sie an die Zukunft der Standorte glaubt. Das hilft nicht nur den jungen Leuten, sondern auch bei der Investorensuche. Gut ausgebildete Fachkräfte sind ein dickes Plus. Unser Ziel ist es, funktionierende Ausbildungswerkstätten an neue Investoren zu übergeben.

Quellen

  1. Bei diesen Mitarbeiter:innen wäre der Arbeitsvertrag am Donnerstag ausgelaufen.

Autor:in

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.