Die Wissenschaftlerin Tegethoff hat selbst eine Hebammenausbildung absolviert und anschließend Erziehungs- und Gesundheitswissenschaften studiert. „Die Hebammenwissenschaft ist eine angewandte Wissenschaft. Das Bachelorstudium qualifiziert für die praktische Hebammentätigkeit“, sagt die neue Lehrstuhlleiterin.
Jedes Jahr schreiben sich etwa 25 Studierende neu an der Universitätsmedizin Rostock ein. Die ersten Absolventinnen kommen nach dem Wintersemester 2023/24 mit einer staatlichen Berufszulassung und einem Bachelorabschluss auf den Arbeitsmarkt. „Die Hebammen können ihre praktische Tätigkeit laufend anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse auf dem neuesten Stand halten. Auch Frauen in besonderen Lebenslagen können qualifiziert betreut werden“, erklärt Tegethoff die Vorteile des Hebammenstudiums.
Die 58-Jährige, deren Forschungsgebiet die Patientenkommunikation ist, möchte auch einen Masterstudiengang für Hebammen einrichten. So wäre die vollständige Akademisierung des Hebammenberufs abgeschlossen und Studierende könnten in ihrem Fach promovieren und Forschung betreiben.
In einer Pressemitteilung lobt der noch amtierende Unirektor Wolfgang Schareck Tegethoff. Mit ihr sei es gelungen, „eine kluge, sehr erfahrene, fachkompetente und überaus sympathische Persönlichkeit zu gewinnen, die in besonderer Weise Wissenschaftlichkeit und Didaktik verbindet“.
Für Schareck „ist der Aufbau akademischer Gesundheitswissenschaften wie Pflege- und Hebammenwissenschaft für MV von immenser Bedeutung, um die Gesundheitsversorgung mit qualifizierten Fachkräften gewährleisten zu können“.
Quellen
- Universität Rostock (Hg.): Professorin Tegethoff leitet ersten Lehrstuhl für Hebammenwissenschaft in MV, auf: med.uni-rostock.de (5.1.2023).↩