Wohin gehen Absolvent:innen nach der Uni? In die Stadt! Vor allem nach Hamburg und Berlin. In Hamburg leben beispielsweise mehr als doppelt so viele fertig ausgebildete Studierende, als die Stadt selbst ausgebildet hat. Viele studieren also in einem anderen Bundesland und finden dann in den beiden größten deutschen Städten Arbeit.Die stärkste Abwanderung an Absolvent:innen gibt es insgesamt in den neuen Bundesländern. In Sachsen-Anhalt und Thüringen wandern sogar über die Hälfte der Studierenden nach dem Studium in ein anderes Bundesland. Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern trifft es im Vergleich der ostdeutschen Länder deutlich weniger hart.Das Problem: Damit fließt nicht nur Fachwissen, sondern auch viel Geld aus den Ländern, die Menschen ausbilden, aber danach nicht halten können. MV verliert dadurch beispielsweise 70 Millionen Euro pro Jahr, die das Land in die Hochschulbildung dieser abwandernden Menschen gesteckt hat. In Thüringen sind es 345 Millionen Euro und NRW verliert am meisten Geld – 676 Millionen Euro. Berlin und Hamburg gewinnen durch diese Wanderung jeweils etwa eine Milliarde Euro jährlich durch Absolventen, deren Ausbildung andere Länder finanziert haben.Mecklenburg-Vorpommern hatte schon mal etwas günstigere Wanderungswerte. Bei der letzten Messung 2018 betrug der Saldo noch 80,7 Prozent.HinweisDie Überschrift ist ungenau. Bei einem Saldo werden Abwanderung und Zuwanderung miteinander verrechnet. Es müsste also heißen: Nach der Verrechnung von Zuwanderung und Abwanderung leben in MV noch 77,3 Prozent der von einer Uni ausgebildeten Menschen, wenn man alle Studierendenzahlen auf 100 Prozent setzt.QuelleMenke, Julia: Wo es Studierende nach dem Abschluss hinzieht, auf: jobvalley.com (27.1.2022).
Hochschulen
77,3 Prozent bleiben
Im Ostvergleich steht MV ganz gut da. Dennoch verliert das Land jedes Jahr 70 Millionen Euro, weil hier ausgebildete Studierende abwandern.
- Von: Benjamin Fredrich
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