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Protest gegen ehemaligen AfD-Abgeordneten

Erneut Kundgebung gegen Ralph Weber

Zwischen 150 und 200 Menschen demonstrierten am Dienstagmittag gegen den zurückgekehrten Uni-Professor Ralph Weber. Die Initiative „Uni ohne Nazis“ hatte zuvor zum erneuten Protest aufgerufen.

Es ist kurz nach 12 Uhr vor dem Audimax der Universität Greifswald. Es nieselt. „Toll, dass ihr heute hier seid und dem rechten Arschloch zeigt, dass es hier keinen Platz hat“, spricht Felix in das Mikrofon. Er ist einer der Redner bei der Demonstration „Weber muss die Uni verlassen“.

Zwischen 150 und 200 Demonstrierende sind gekommen. (Foto: F. Schneider)

Zwischen 150 und 200 Teilnehmenden sind dafür zusammengekommen, während der Juraprofessor im ersten Stock des Audimax-Gebäudes seine Vorlesung „Historische Grundlagen des Rechts“ hält. Bei der ersten Protestaktion anlässlich der Rückkehr des ehemaligen AfD-Abgeordneten an die Uni Anfang November kamen 500 Demonstrant:innen. Nach wie vor sei das Ziel, dass der rechtsextreme Corona-Leugner seinen Dienst quittiere, so die Initiative „Uni ohne Nazis“. Veranstaltungsleiterin Katharina Horn (Bündnis 90/Die Grünen) ist zufrieden mit der Teilnehmerzahl. Sie habe bei dem Wetter und so kurz vor Weihnachten mit weniger Leuten gerechnet. Rund 15 Einsatzkräfte der Polizei sind vor Ort. Bis zum Ende blieb die Demonstration friedlich.

Bei Nieselregen blieben die Demonstrierenden knapp anderthalb Stunden. (Foto: M. Rust)

In ihrem Aufruf kritisieren die Organisatoren, dass es bereits Dezember sei und Weber noch immer an der Uni Greifswald lehre. Ein Beamtenverhältnis sei schwer aufzulösen, das sei ihnen bewusst. Dennoch prangern sie an, dass Weber auf wöchentlichen Kundgebungen bei Anti-Corona-Demonstrationen in Wolgast dazu aufgerufen habe, die aktuellen Corona-Regeln zu brechen. Außerdem bezeichnete er dort Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) als Oberdiktatorin. In seiner Vorlesung, die derzeit als Hybridveranstaltung läuft, also als Präsenzvorlesung und Onlineübertragung, mache er Augenzeugenberichten zufolge Werbung für Telegram-Gruppen. Weber müsse die Uni verlassen, so die Forderung der Demonstrant:innen. Dafür wolle man auch weiterhin regelmäßig demonstrieren. In einem offenen Brief positionierten sich in der vergangenen Woche auch 90 Prozent der Uni-Professor:innen gegen Webers Haltung und plädierten für eine weltoffene Universität. Auch das Universitätsrektorat und die Leitung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät distanzierten sich von Webers Aussagen.

Im ersten Stock des Audimax-Gebäudes hielt Ralph Weber währenddessen seine Vorlesung. (Foto: M. Rust)

Quellen

  1. Die Spanne begründet sich durch die Fluktuation der Teilnehmenden im Zeitverlauf.

Autor:innen

  • Bild von KATAPULT MV Redaktionsleiterin Martje Rust

    Redaktionsleitung

    Ist in Greifswald geboren, hat in Augsburg studiert und zog für den Lokaljournalismus wieder zurück nach MV.

  • Felicitas Schneider

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