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OB-Wahl Rostock

Kandidierende stehen fest – zum Teil

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Von 21 Wahlvorschlägen wurden 13 angenommen, sieben zurückgestellt und eine auf eigenen Wunsch zurückgezogen

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Zugelassen wurden:

  • Eva-Maria Kröger (Die Linke), Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende in der Rostocker Bürgerschaft
  • Carmen-Alina Botezatu (SPD), Leiterin des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Rostock
  • Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordnete und Koordinatorin der Bundesregierung für Maritime Wirtschaft und Tourismus
  • Michael Ebert (Einzelbewerber, gestützt von CDU, FDP und UfR), Polizist
  • Jens Kaufmann (Einzelbewerber), Unternehmer
  • Robert Uhde (Einzelbewerber), Impfarzt und Eventmanager
  • Niels Burmeister (Einzelbewerber), Mitgeschäftsführer des Veranstaltungsortes Moya in Rostock
  • Jörg Kibellus (Einzelbewerber), Schornsteinfegermeister
  • Karol Langnickel (Einzelbewerber), Reinigungsunternehmer
  • Holger Luckstein (Einzelbewerber), Beamter
  • Kai Oppermann (Einzelbewerber), ehemaliger Vertriebler
  • Niklas Zimathis (Einzelbewerber), Lehramtsstudent
  • Roland Ulrich (Einzelbewerber)

Jens Kaufmann ist der Anmelder einschlägiger Corona-Demonstrationen in Rostock. Dass gegen ihn Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz laufen, ist kein Ausschlusskriterium für eine Kandidatur.

Bei sieben der vorgeschlagenen OB-Kandidat:innen wurde die Entscheidung zurückgestellt, bei sechs wegen fehlender Unterlagen:

  • Michael Meister (AfD), Landtagsabgeordneter, ehemaliger Tischler und Polizist
  • Rebecca Thoß (Deutsche Biertrinkerinnen Union – DBU), Schauspielerin am Volkstheater Rostock
  • Matthias Bräuer (Einzelbewerber), gelernter Maler und Lackierer, ehemaliger selbständiger Bühnenbauer, trat bereits 2019 zur Wahl an
  • Iris Drenkhahn (Einzelbewerberin), Bürgerschaftsmitglied und ehemaliges AfD-Mitglied
  • Alina Kreis (Einzelbewerberin)
  • Andreas Kurtz (Einzelbewerber)

Über deren Zulassung berät der Wahlausschuss in einer zweiten Sitzung am 22. September. Ebenso über die Zulassung von Einzelbewerber, Bürgerschaftsmitglied und Ex-AfD-Mann Stefan Treichel. Bei ihm veranlasste das Gremium, dass die Rechtsaufsichtsbehörde seine persönliche Eignung prüft. Der Grund: Treichel wurde wegen Billigung rechtswidriger Taten kürzlich zu einer Geldstrafe verurteilt. In einer Sitzung der Rostocker Bürgerschaft verharmloste er den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit den Worten: „Sonderoperation bleibt Sonderoperation.“ In einer anderen Sitzung am 19. Januar warf er außerdem der Rostocker Stadtverwaltung Völkermord vor und verglich sie mit einer Militärdiktatur.

Die Einzelbewerberin Anja Lues hat ihre Kandidatur auf eigenen Wunsch zurückgezogen. Lues fungierte mitunter als Versammlungsleiterin der Corona-Demonstrationen in Rostock, nachdem Jens Kaufmann die Anmeldung von Demonstrationen untersagt worden war.

Am 13. November wählt die größte Stadt Meck-Vorps ihr neues Oberhaupt. Der vorherige OB Claus Ruhe Madsen (parteilos) war zurückgetreten, um Wirtschaftsminister von Schle-Holst zu werden. Erhält kein:e Kandidat:in mehr als die Hälfte der Stimmen, kommt es am 27. November zur Stichwahl.

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Fußnoten

  1. Hanse- und Universitätsstadt Rostock (Hg.): OB-Wahl: Zunächst 13 Wahlvorschläge zugelassen, auf: rathaus.rostock.de (8.9.2022).
  2. Griesbach, Jens: Zunächst 13 Kandidaten für den Chefsessel im Rostocker Rathaus zugelassen, auf: svz.de (8.9.2022).
  3. Griesbach, Jens: Zunächst 13 Kandidaten für den Chefsessel im Rostocker Rathaus zugelassen, auf: svz.de (8.9.2022) / Bahr, Nicolas: Ehemaliger AfD-Mann Stefan Treichel aus Rostock zur Geldstrafe verurteilt, auf: svz.de (6.9.2022) / Hirsch, Claus: OB-Wahl in Rostock, in: KATAPULT MV, Ausgabe 11, S. 12 (2022).
  4. @DerNorb: Beitrag vom 2.6.2022, 17:42 Uhr, auf: twitter.com.

Autor:innen

Geboren in Rostock.
Aufgewachsen in Rostock.
Studierte in Rostock. Und Kiel.

Bis Oktober nicht im Dienst.

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