Auf Rügen gibt es bald ein neues Naturschutzgebiet. Geplant ist, die knapp 5.000 Hektar große Kernzone des ehemaligen Großschutzprojektes „Ostrügensche Boddenlandschaft“ neu auszuweisen, heißt es vom kürzlich umbenannten Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt (vorher: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt).
Bereits 1995 gesichertes Projektgebiet
Im Jahr 1995 wurde die Fläche schon einmal unter Schutz gestellt und als sogenanntes Großschutzgebiet ausgewiesen. Bis 2009 wurden dort vor allem Wälder und Moore renaturiert. Gefördert wurde das mit fast neun Millionen Euro Bundes- und zwei Millionen Euro Landesmitteln. Dann lief das Projekt aus. Mit der neu geplanten Unterschutzstellung soll nun ein Teil des Gebiets langfristig vor allem im Hinblick auf Arten- und Biotopschutz gesichert werden. Große Teile des Kerngebiets im Nordteil rund um den Kleinen Jasmunder Bodden wurden bereits als Nationales Naturerbe an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt übertragen.
Landesweit 100.000 Hektar Naturschutzgebiete
Das neue Gebiet mit dem Namen „Kleiner Jasmunder Bodden, Ossen-Niederung und Schmachter See“ wird das 330. Naturschutzgebiet in MV sein. Die bisherigen 329 decken mit etwa 95.000 Hektar 3,1 Prozent der Landesfläche ab. Mit den 5.000 Hektar des neuen Gebiets wird nun die 100.000-Hektar-Marke geknackt.
Das Verfahren zur Unterschutzstellung der neuen Fläche wurde laut Ministerium in der vergangenen Woche eröffnet. Eine öffentliche Auslegung der Unterlagen soll noch erfolgen. Das Ministerium betont aber, dass alle Betroffenen, wie Anwohner:innen, Landwirtschaftsbetriebe und zuständige Ämter, bereits vorab und frühzeitig informiert worden seien.
Quellen
- Naturschutzgroßprojekt Ostrügensche Boddenlandschaft – Abschlussbericht 2009, S. 7↩
- ebd., S. 15 und 40↩