Ende Januar verwies die Umweltschutzorganisation BUND auf Studien, nach denen zwischen 2012 und 2016 jährlich 466.000 Tonnen Stickstoff in die deutschen Oberflächengewässer eingetragen wurden. Drei Viertel davon seien der Landwirtschaft anzurechnen.
Entsprechend befinden sich momentan 65 Prozent der Fließgewässer in Mecklenburg-Vorpommern in einem unbefriedigenden oder schlechten Zustand. Lediglich 4 Prozent erreichen einen „guten ökologischen Zustand“, sind also naturnahe Gewässer frei von menschlichem Einfluss. Zur Beurteilung des Zustands der Fließgewässer werden unter anderem Laufkrümmung, Strömung, Profil und Uferbewuchs betrachtet.
Ambitionierte Ziele
Ziel ist laut Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt MV, dass bis spätestens 2027 alle 835 Gewässer im Bundesland eine „guten“ beziehungsweise „sehr guten“ ökologischen Zustand aufweisen.
Um das zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen geplant, etwa Habitate im und am Wasser zu verbessern und Gewässer sich eigendynamisch entwickeln zu lassen. 4.025 Kilometer Gewässer wurden in das Maßnahmenprogramm aufgenommen. Schätzungen des Landesumweltministeriums zufolge werden zur Umsetzung etwa 800 Millionen Euro benötigt.
Die Verminderung des Nährstoffeintrags aus der Landwirtschaft ist eines der drängendsten Vorhaben für einen besseren Zustand der Fließgewässer, da bereits jetzt Nitratgrenzwerte häufig nicht eingehalten werden. Die Landesregierung steht vor der Herausforderung, eine Lösung gemeinsam mit den Landwirten zu finden.
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