Filmfest im Rostocker Stadthafen

Vier Tage Filmfieber in Rostock

In diesem Jahr gab es die filmab!-Redaktion zum FiSH – Filmfest im Rostocker Stadthafen in Kooperation mit KATAPULT MV. Zwanzig Artikel sind rund ums FiSH in der fünfköpfigen Redaktion entstanden. Hier teilen die filmab!-Reporter:innen ihre persönlichen Erlebnisse und Highlights von vier Tagen Filmfest.

So unterschiedlich wie die Filme in den Wettbewerben waren auch die Erfahrungen und Erlebnisse der filmab!-Redaktion: Vom FiSH im Bett, FiSH im filmab!-Redaktionsbüro bis zum FiSH-Festivaltrubel mitten im Kinosaal.

Zwanzig Artikel sind in den vier Tagen Filmfest im Rostocker Stadthafen zusammengekommen: 13 Rezensionen, drei Interviews, vier Festivalberichte. Dabei hätten wir gerne noch mehr geschrieben, noch mehr Filme gesehen, auf noch mehr Events mit noch mehr Akteur:innen des Festivals gesprochen. Aber wie jedes Festival ist auch das FiSH irgendwann vorbei und es ist an der Zeit, einen Blick zurück auf vier Tage Filmfieber zu werfen. Hier kommt das Fazit der diesjährigen filmab!-Redaktion:

Vivian: Das FiSH im Kinosaal

„Zu meinen persönlichen Highlights zählt neben Filmen wie Berühr Mich, Lieferissimo oder Lass Mörder Sein vor allem die gesamte Atmosphäre beim Festival. Ein analoges Event nach zwei Jahren Pandemie ist einfach eine absolute Wohltat. Besonders genossen habe ich Situationen, die eigentlich schiefgegangen sind, aber so für einzigartige Situationskomik gesorgt haben. Ein gutes Beispiel dafür ist das Interview zum Kurzfilm Invisible: Der Film spielt komplett in einer Zoom-Konferenz und setzt sich mit Themen wie Privatsphäre und Intimität auseinander. Witzig wurde es, als die Regisseurin selbst per Zoom auf die Bühne zugeschaltet war, vom problematischen Onlinestudium berichtete – und das Video prompt zu stocken begann. Ihr Bild war eingefroren, der Sound verzerrt, weil sie sich über das Uni-WLAN eingeloggt hatte. Doch auch Events wie der Pop FiSH oder die Afterpartys in der Scholle werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Allerdings war das Erlebnis, die Berliner Alkoholkomödie Heikos Welt in einem Kinosaal voller betrunkener Menschen zu genießen, an Spaß nicht zu unterschätzen. Filme zu teilen, macht sie einfach doppelt so gut!“

Zu Vivians filmab!-Artikeln

Moritz: Das FiSH und ich

„In einer Sekunde auf die nächste ist das FiSH-Festival auch schon wieder vorbei. So viele spannende und beeindruckende Künstler:innen konnten ihre Kurzfilme für einen kurzen Augenblick einem interessierten Publikum zeigen. Das bedeutet leider auch für mich, dass meine Zeit bei filmab! vorerst wieder vorüber ist. Mir hat es wieder Spaß gemacht, Filme zu schauen, zu rezensieren und mit verschiedenen Filmschaffenden über ihre Kurzfilme zu sprechen. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir die Interviews mit Beran Ergün und Anna Wagner. Beide haben so eindrücklich von der Entstehung ihrer Filme erzählt, dass ich meine Recherche zu den verschiedenen Themen wie Flucht und Sexarbeit vertieft habe und auch weiterhin im Auge behalten will. Von den Kurzfilmen ist mir besonders The Twist im Gedächtnis geblieben, der mich in nur wenigen Minuten völlig überzeugt hat. Solche Kurzfilme bereiten Freude und machen Lust auf mehr. Schon jetzt freue ich mich auf nächstes Jahr, ob als Redakteur oder als Zuschauer. Bis dahin bleiben der Nachhall der gesehenen Kurzfilme und die Vorfreude auf die kommenden Beiträge.“

Zu Moritz’ filmab!-Artikeln

Oliver: Das FiSH und die Künstler:innen

​​„Ich hatte bereits vor Beginn des Festivals die Möglichkeit, mit dem Organisator Arne Papenhagen zu sprechen. Er hat mir schon angekündigt, dass das FiSH für Abwechslung und Vielfalt steht. Das bestätigte sich vor Ort: Der Facettenreichtum der Filme spiegelte sich auch in der Zuschauerschaft wider. Ich hatte unter anderem die Möglichkeit, mit zwei Filmschaffenden über ihre Filme zu reden. Ich konnte ihre Ansichten mit meinen vergleichen – und ich glaube, dafür steht das FiSH: Nähe zur Kunst und den dazugehörigen Künstler:innen. Alles in allem bin ich an diesem Wochenende um einige Erfahrungen reicher geworden.“

Zu Olivers filmab!-Artikeln

Caro: Das FiSH im Bett

„Lange habe ich mich auf das FiSH-Filmfestival gefreut. Nachdem ich letztes Jahr vom Spirit der Filmschaffenden und der Produktionsmitglieder total umgehauen wurde, konnte ich es in diesem Jahr kaum erwarten, wieder dabei zu sein. Und was ist dann passiert? Halsschmerzen, Kopfweh und ein positiver Corona-Test pünktlich zum Festivalstart. Na super. Statt im M.A.U. habe ich das Wochenende also mit Salbeitee unter der Bettdecke verbracht. Der einzige Lichtblick: Die Rezensionen für unsere diesjährige filmab!-Redaktion. Die Arbeit an den Texten und die Ausarbeitung von Interviews waren trotz Corona wieder ein Highlight für mich. Ich habe es genossen, die diesjährigen Einreichungen zu kommentieren und unter die Lupe zu nehmen, vor allem auch einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und mit ein paar Filmschaffenden sprechen zu können. Leider nur online, aber immerhin. Das FiSH-Feeling hat mir dabei zwar gefehlt – aber ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich das auf jeden Fall im nächsten Jahr nachholen möchte.“

Zu Caros filmab!-Artikeln auf KATAPULT MV

Julia: Das FiSH im Bauch

„Das FiSH ist vorbei und somit auch vier Festivaltage voller Eindrücke und Nachwuchsproduktionen. Schön war’s! Schön, dass es mit Publikum stattfinden konnte und so viele Besucher:innen auch wirklich live dabei waren. Ein gutes Programm, viele neue Eindrücke und spannende Gespräche, die sich zwischen den Filmen entwickeln konnten, machten das FiSH für mich rund. Auch diverse Politiker:innen ließen es sich nicht nehmen, mal am Stadthafen vorbeizuschauen, wie beispielsweise Julian Barlen von der SPD. Die Darbietungen waren genauso bunt wie die Filme- und Musikmacher:innen. Für Getränke und Snacks war natürlich ebenfalls jederzeit gesorgt, sodass auch während längerer Programmpunkte kein Magen knurren musste. Insgesamt ein sehr schönes Festival mit allem was dazugehört!“

Zu Julias filmab!-Artikeln auf KATAPULT MV

Anna: Zwischen FiSH, filmab! und KATAPULT MV

„Vor 13 Jahren war ich zum ersten Mal Teil einer filmab!-Redaktion. Damals hieß es noch zum Filmkunstfest in der Landeshauptstadt Schwerin: Zehn Tage und Nächte, 14 Redakteur:innen und jeden Morgen ein frisch gedrucktes filmab!-Magazin für die Festivalbesucher:innen. Heute, 2022, über fünfzig filmab!-Ausgaben und gefühlte drei Leben später, bin ich die Schnittstelle zwischen Filmfest und KATAPULT MV, sitze in der filmab!-„Schaltzentrale“ in der Frieda 23 und baue Artikel auf der Website ein. Da der Jugendmedienverband als langjähriger Träger der filmab!-Redaktionen im Dezember 2021 Insolvenz anmelden musste, wurde ein neuer unabhängiger Partner für die Weiterführung des Festivals gesucht – und in KATAPULT MV gefunden. Für die filmab!-Redaktion war ich als begleitende Redakteurin des filmab! vor Ort, habe Artikel koordiniert, bearbeitet und der Redaktion im Vorfeld Workshops zu journalistischen Recherchemethoden, Interviewtechniken, Filmrezensionen und Themenfindung gegeben.

Mein Festivalerlebnis abseits des Redaktionsraums beschränkt sich daher auf die Preisverleihungen im M.A.U. Club – aber die haben sich gelohnt! Als Jurymitglied des Medienkompetenzpreises durfte ich zur Preisverleihung die Laudatio auf eines der Gewinnerprojekte, das ​​„Stadtteilradio Lohro“ halten – ein so wichtiges Projekt für Toitenwinkel, Lichtenhagen und ganz Rostock! Am selben Abend bei der Verleihung des PopFiSH-Musikvideopreises konnte ich dann nicht nur erleben, wie an meinem Kollegen Patrick Hinz ein mitreißender Moderator verlorengegangen ist, sondern auch wie kreativ und vielfältig sich die Musikszene aus Meck-Vorp in Rostock präsentiert. Krönender Abschluss war für mich die große Preisverleihung der Filmwettbewerbe am Sonntag, die gezeigt hat: MV ist Filmland und vor allem Filmfestivalland!

Wie jedes Jahr entwickelt sich filmab! mit einer immer neu zusammengewürfelten Redaktion ein Stückchen weiter. Als langjähriges Mitglied im Jugendmedienverband kann ich nur betonen, wie heftig der Verlust des Vereins für junge engagierte Menschen in MV ist. Und sind wir ehrlich: KATAPULT MV kann die Lücke, die der JMMV für junge Medienmacher:innen in Meck-Vorp hinterlassen hat, nicht schließen. Aber ich bin froh, dass ein JMMV-Projekt wie die filmab!-Redaktion auf diese Weise 2022 trotzdem stattfinden konnte.“

Alle Artikel der filmab!-Redaktion 2022 findet ihr hier bei KATAPULT MV. Wer in den vergangenen Jahren der filmab!-Magazinproduktionen schwelgen möchte, findet unter filmab.jmmv.de alle Beiträge und Ausgaben seit 1995!

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