Eine 20 bis 30 Meter hohe Säule auf einem Schiff sieht definitiv alles andere als windschnittig aus, hat aber einen innovativen Effekt: Sie nutzt die Windströmung für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und somit weniger Emissionen. Der sogenannte Flettner-Rotor ist eine gut 100 Jahre alte Technik, die weltweit bislang nur wenige Schiffe nutzen, die aber Potenzial hat. Auch in MV.
Seit Jahrzehnten wurde die Regelung nicht angewandt, seit dieser Saison ist sie wieder in Kraft: Schiffe ab einer bestimmten Größe müssen nördlich von Stralsund einen Lotsen nehmen. Doch diese haben keine Erfahrung in den weitgehend nur für Flusskreuzfahrtschiffe zugänglichen Revieren. So fahren die Lotsen lediglich mit und kassieren pro Strecke bis zu 500 Euro. Das schadet nicht nur dem maritimen Tourismus, sondern sei auch gefährlich, kritisieren Kapitäne. Die zuständige Schifffahrtsverwaltung schweigt sich aus.
„Kümonauten“ nennen sie sich, die beiden Kapitäne Willem und Bernd Blanck. Mit ihrem schmucken 1.829-Tonnen-Küstenmotorschiff „Fredo“ pendeln sie wöchentlich zwischen Nord- und Ostsee. Für 60 Euro pro Tag und Nase kann man dabei sein. Auf einer Frachterreise.